so ich annahm. U. da ich bei dem abschiede der Frau Doctorin sagte, wie
ich geneigt were ihrem Hauße zu dienen u auf ihr begehren zu Sie zu
ziehen, gab sie zur antwort, Es müße ihr gefallen, was ihr liebster thäte.
Den 19. zog ich von dem kranken Schneider weg u zu D Blumentr. ins haus.
U. da ich kaum weg von jenem, so redt die Obristin, der das hauß zukömt,
mit dem guten Schneider, u warnet ihn er solte die fremden leuten (mich u
Herrn Franken) laßen aus dem hause. Man könte sonst in unglük kommen,
weil Herr Past. Vagetius gesagt, wir weren der lehre, alß Kuhlmann, u
Atheisten (er mochte gesagt haben Pietisten, so die Gute Frau etwa verhört)
Worauf jener geantwortet; der eine sei schon weg bei D Blumentr., der
wohl wüßte, wen er solte aufnehmen, u freue er sich über die zurede, so ich
zu ihm gehalten, den andern aber hätte er noch bei sich u schon vor vielen
jahren anders gekant u höre u sehe es noch täglich daß er annoch so sei.
U. also geschahe es, daß es gleich im anfang die Prediger theils hart wieder mich
herausplazten, theils unvermerkt ihr Ungunst ließen blikken. Herr
Schrader redte manchmahl nicht alzuwohl von Halla u Herrn Ludolf //u andern mehr// u mochte
dadurch auf mich wollen stichelen. Er sagte, aus Ludolfs Gramm. Russ. et Collogu.
könte man wohl sehen, daß der Mann ecclipsia judicii hette. Herr D Speners
buch von der freiheit der Kinder Gottes in Glaubenssachen, nannte er Untheo-
logisch. Weil ich nun sahe wie heftig seine affecten (wie er auch damahls den //8tbr.//
12 8tbr einem Obristen mit einem leichter auf einem Gastmahl hatte an den
Kopf geschmießen) so beantwortete ich mehrentheils seine harte worte
mit stilschweigen. Den 8. 9br wiederlegte er j. Böhmen auf der Canzel, u //9br.//
rechnete ihn unter die Socinianer, weil er dem Verdienst Christi die Kraft
benehme, daß Uns Gott ohne ihm könne gnädig sein. Sagte seine bücher weren
von höllischen Geist geschrieben, u solten also nicht gelesen werden von einem
wahren Christen. Den 22 erzehlete er von dem Sel. Harbio in Hamburg, alß
hätte er vor die gefangenen Christen in Algier 1000 thlr gesamlet,
u doch nicht fortgeschikt, sondern hernach gebeten, daß die Gemeine selbiges
Geld seinem Sohn zum studiren verehren wolle. It: von Herrn D Fischer Gen-Supr
in Riga werde gesagt, er habe 200 thlr von iemand empfangen, solche
einer witben in Stokholm zu übermachen, so er aber bei sich behalten,
u alß er hernach deswegen gemahnet, habe er geantwortet, er hette es vergeßen
gehabt. Den 13 10br. fragte er mich, ob ich die andern Herrn Prediger //10br.//
nicht gesprochen. Es hielten mich einige vor verdächtig, sonst hette er mich
schon vor sich predigen laßen. Auch daher sei ich in Verdacht; daß ich Ludolfs
Russ. Tract. darinn doch der Syncretismus enthalten, hätte mit ins land
gebracht, da ich doch das buch sonst nie gesehen, u Herr Cojet die exemplaria
über See hatte geschikt gekriegt. Den 1. jan. 1697 rief mich Herr Past Jungius zu sich,
ich geneigt were ihrem Hauße zu dienen u auf ihr begehren zu Sie zu
ziehen, gab sie zur antwort, Es müße ihr gefallen, was ihr liebster thäte.
Den 19. zog ich von dem kranken Schneider weg u zu D Blumentr. ins haus.
U. da ich kaum weg von jenem, so redt die Obristin, der das hauß zukömt,
mit dem guten Schneider, u warnet ihn er solte die fremden leuten (mich u
Herrn Franken) laßen aus dem hause. Man könte sonst in unglük kommen,
weil Herr Past. Vagetius gesagt, wir weren der lehre, alß Kuhlmann, u
Atheisten (er mochte gesagt haben Pietisten, so die Gute Frau etwa verhört)
Worauf jener geantwortet; der eine sei schon weg bei D Blumentr., der
wohl wüßte, wen er solte aufnehmen, u freue er sich über die zurede, so ich
zu ihm gehalten, den andern aber hätte er noch bei sich u schon vor vielen
jahren anders gekant u höre u sehe es noch täglich daß er annoch so sei.
U. also geschahe es, daß es gleich im anfang die Prediger theils hart wieder mich
herausplazten, theils unvermerkt ihr Ungunst ließen blikken. Herr
Schrader redte manchmahl nicht alzuwohl von Halla u Herrn Ludolf //u andern mehr// u mochte
dadurch auf mich wollen stichelen. Er sagte, aus Ludolfs Gramm. Russ. et Collogu.
könte man wohl sehen, daß der Mann ecclipsia judicii hette. Herr D Speners
buch von der freiheit der Kinder Gottes in Glaubenssachen, nannte er Untheo-
logisch. Weil ich nun sahe wie heftig seine affecten (wie er auch damahls den //8tbr.//
12 8tbr einem Obristen mit einem leichter auf einem Gastmahl hatte an den
Kopf geschmießen) so beantwortete ich mehrentheils seine harte worte
mit stilschweigen. Den 8. 9br wiederlegte er j. Böhmen auf der Canzel, u //9br.//
rechnete ihn unter die Socinianer, weil er dem Verdienst Christi die Kraft
benehme, daß Uns Gott ohne ihm könne gnädig sein. Sagte seine bücher weren
von höllischen Geist geschrieben, u solten also nicht gelesen werden von einem
wahren Christen. Den 22 erzehlete er von dem Sel. Harbio in Hamburg, alß
hätte er vor die gefangenen Christen in Algier 1000 thlr gesamlet,
u doch nicht fortgeschikt, sondern hernach gebeten, daß die Gemeine selbiges
Geld seinem Sohn zum studiren verehren wolle. It: von Herrn D Fischer Gen-Supr
in Riga werde gesagt, er habe 200 thlr von iemand empfangen, solche
einer witben in Stokholm zu übermachen, so er aber bei sich behalten,
u alß er hernach deswegen gemahnet, habe er geantwortet, er hette es vergeßen
gehabt. Den 13 10br. fragte er mich, ob ich die andern Herrn Prediger //10br.//
nicht gesprochen. Es hielten mich einige vor verdächtig, sonst hette er mich
schon vor sich predigen laßen. Auch daher sei ich in Verdacht; daß ich Ludolfs
Russ. Tract. darinn doch der Syncretismus enthalten, hätte mit ins land
gebracht, da ich doch das buch sonst nie gesehen, u Herr Cojet die exemplaria
über See hatte geschikt gekriegt. Den 1. jan. 1697 rief mich Herr Past Jungius zu sich,