jener vorwendend, er könte wohl selbst sein Amt verrichten, wie er
auch zeithero keine Predigt versäumet, hette also keinen Collegen nötig,
man sehe ja wohl was Collegen thaten, da die beiden an der andern Kirchen
neml. Jungius u Vaget. in steter uneinigkeit lebten p dieser getrost oder
hochsprechend, er wolte lieber seinen Dienst fahren laßen, ehe er mich
wolte zum Collegen bei der Schulen haben. Darauf weiß ich nun nicht,
ob die Sache sol in stokken gerathen, oder dennoch vor sich gehen, frage
auch keinen darum, genug daß ich nichts suche, sondern auf die hand
des herren sehe, u bereit bin seinem finger, so er mich wohin weisen solte,
in gehorsam zu folgen. Den 11 jan. (1699) berichtet mir Herr D Blumentrost,
wie die Herren Officirer von beiden Kirchen (da sonst vor etl. monatten
die Herren Officierer bei der alten Kirchen Mons. Brüning aus Narva, qui
Meierianus atque ideo eloquens esse dicitur, wolten zu ihren FeldPrediger annehmen,
u schon hatten einen Vocations brief aufschreiben laßen, so ihm aber
nicht gesandt) einmütiglich beschloßen hätten, mich zu ihren FeldPrediger
anzunehmen, mit dem beding, daß ich dann u wann, wenn kein Feld-
zug were, nach Smolensko, Küow u andere pläzze, wo sich deutsche auf-
halten, hinreisen solte u daselbst Sacra administriern. Ob Gott nun
dies Vornehmen werde gelingen laßen, stehet gelaßentlich zuerwarten.
Eben den tag neml. den 11. jan. kriege ich briefe aus Riga, darinn ei-
nige Freunde melden, wie Herr D Fischer ein Verlangen trüge, daß ich ehesten
überkommen möchte, weil er gedächte innerhalb 6. wochen nach Deutschl.
u von dannen nach Stokholm zu gehen, mich aber vorher gern
sprechen wolte, ohn daß viele andere Freunde mich gern dort sehen.
Sie sezzen; Mit nechster Post ein mehres, so aber noch nicht erfolget.
So wunderlich läßet Gott das Los über mich werfen, aber noch zur
Zeit keinem zu theil werden, weil er noch nicht gefallen muß an
mir haben. Meine Zeit stehet in seiner hand. Wenn
ich meinen bisherigen wandel u Verrichtungen erwege, kan ich
die Zeit, da ich bin von Königsberg weg gewesen, nicht anders
erkennen, alß daß ich bin von dem H. Geist in die wüßten geführet,
auf daß ich von dem teufel bis diese stunde versuchet würde.
auch zeithero keine Predigt versäumet, hette also keinen Collegen nötig,
man sehe ja wohl was Collegen thaten, da die beiden an der andern Kirchen
neml. Jungius u Vaget. in steter uneinigkeit lebten p dieser getrost oder
hochsprechend, er wolte lieber seinen Dienst fahren laßen, ehe er mich
wolte zum Collegen bei der Schulen haben. Darauf weiß ich nun nicht,
ob die Sache sol in stokken gerathen, oder dennoch vor sich gehen, frage
auch keinen darum, genug daß ich nichts suche, sondern auf die hand
des herren sehe, u bereit bin seinem finger, so er mich wohin weisen solte,
in gehorsam zu folgen. Den 11 jan. (1699) berichtet mir Herr D Blumentrost,
wie die Herren Officirer von beiden Kirchen (da sonst vor etl. monatten
die Herren Officierer bei der alten Kirchen Mons. Brüning aus Narva, qui
Meierianus atque ideo eloquens esse dicitur, wolten zu ihren FeldPrediger annehmen,
u schon hatten einen Vocations brief aufschreiben laßen, so ihm aber
nicht gesandt) einmütiglich beschloßen hätten, mich zu ihren FeldPrediger
anzunehmen, mit dem beding, daß ich dann u wann, wenn kein Feld-
zug were, nach Smolensko, Küow u andere pläzze, wo sich deutsche auf-
halten, hinreisen solte u daselbst Sacra administriern. Ob Gott nun
dies Vornehmen werde gelingen laßen, stehet gelaßentlich zuerwarten.
Eben den tag neml. den 11. jan. kriege ich briefe aus Riga, darinn ei-
nige Freunde melden, wie Herr D Fischer ein Verlangen trüge, daß ich ehesten
überkommen möchte, weil er gedächte innerhalb 6. wochen nach Deutschl.
u von dannen nach Stokholm zu gehen, mich aber vorher gern
sprechen wolte, ohn daß viele andere Freunde mich gern dort sehen.
Sie sezzen; Mit nechster Post ein mehres, so aber noch nicht erfolget.
So wunderlich läßet Gott das Los über mich werfen, aber noch zur
Zeit keinem zu theil werden, weil er noch nicht gefallen muß an
mir haben. Meine Zeit stehet in seiner hand. Wenn
ich meinen bisherigen wandel u Verrichtungen erwege, kan ich
die Zeit, da ich bin von Königsberg weg gewesen, nicht anders
erkennen, alß daß ich bin von dem H. Geist in die wüßten geführet,
auf daß ich von dem teufel bis diese stunde versuchet würde.
An vieler