mich darauf ob ich lust hatte zureisen, u zeigete den brief von Herr Ladov,
so mir sehr aufs herze fiel, daß ich dachte, wer weiß wo dich Gott noch
läßt herumwandern. Es hatte aber Herr Lad. also geschrieben: Polwe 1694 den 9 8tbr.
- Es ist hieselbsten in meinem Pölwischen Kreise ein sehr frommer Christl.
u wohlhabender Mann mit nahmen Franz von Dahlen, gegen denselben
habe etl. mahl des Herr Scharschmieden in allen besten gedacht, daß er große lust
bekommen den Herr Schars. bei seinen kindern zuhaben, den 2. Söhnchen sein von
6. u 5. jahren. Wenn nun mein liebwerthester Herr Cämmerer den Herr Schars.
s. fortun u glükl. avantagie herzl. gerne gönnet, u einen andern frommen
menschen bei s. lieben kl. töchterlein bekommen könte, so wil iezt dedachter
Herr F. v. D. dem Herr Sch. alle unkosten zur reise in Königsberg durch einen
wechsler reichen laßen was er bedürfen möchte bis auf Riga, von dan-
nen er ihn mit eigenen pferden u wagen auf s. Güter wil holen laßen,
auch ihn so wird contentiren in allen Dingen, daß der Herr Sch. zum höchsten
mit ihm zufrieden sein wird. ja auf solche weise kriegt er auch den
Herr D. Fischer zu sprechen, der dem Herr v. Dahlen überaus gewogen ist -
Solte auch der Herr Sch. in einiger zeit dieser sprachen mächtig werden, so kan
ich ihn mit guten gewißen deßen versichern, das ihn Herr v D. bestes bei den
Herr D Fischer recommendiren u zu einen ansehnl. Pastorat verhelfen wird. Sie
überlegen beiderseits dieses mit Gott, u belieben mit ehesten ihre resolution
wißen zulaßen - Sel. Herr Sch. vor dem Gott recht wunderlich sorget.
Mein herz nahm nun dies nach der abhandlung 1 Petr. II,11. gleich an, doch
that ich solches erst dem Herr D Spener kund, der aber also antwortet:
Jesum zum licht, rath u Führer !
In demselben Uns. Erstgebohrnen Bruder vielgeEhrter Herr u -
Die angetragene stelle in Liefland anlangend, so gönne so wohl solchen
lieben leuten diejenige hülfe, welche sie sich von Meinen Gel. Hern versprechen,
ich auch daran nicht zweifele, als auch ihm selbst die condition u der vortheil,
samt hofnung künftiger beforderung: iedoch bekenne, daß Göttl.
willen, welchen ich allemahl aus demjenigen was von mehrer erbauung
anscheinet zu aestimiren pflege, in dieser sache noch nicht erkennen kan. Son-
dern meines erachtens den gebrauch seiner von Gott habenden gaben, bis
zu einen beruf an ein ordentl. KirchenAmt, nüzlicher annoch bei einer
Universität als anderswo geglaubet: Welches auch die ursach war, wa-
rum denselben gern nach Königsberg recommendiret. Ich beklage,
daß bei den meisten, die sich sonsten der Gottseligkeit mit rühmlichen eifer