Er weiß wo ich anzutreffen bin, u wird mirs schon wißen laßen, so
er mich irgend an einen gewißen ort hin verlanget. Wil er mich von
dort wieder hieher oder noch weiter zurük haben, so kan er gar leicht
gegen Mitternacht mit nachdruk sagen: Gib wieder her (Esaj 43,6.)
Vieleicht schikt mich Gott hin einen weg über das Meer gen Mitternacht
zu machen denen brüdern, welche der Mittag nicht länger behalten wil,
doch muß Gott selbst die wege in der wüßten u waßerströhme in der
einöde machen. Ich bete mit Mose Exod 33,13: Herr habe ich gnade für
deinen augen funden, so laß mich deinen weg wißen, damit ich dich
kenne, u gnade für deinen augen finde, siehe doch, daß dies Volk
dein Volk ist. Er wird mir auch seine antwort werden laßen; Mein
angesicht sol gehen, damit wil ich dich leiten. Wegen des schlimmen
weges hat man zeither nicht fortkommen können, nun warte ich auf
gelegenheit, so denn hoffe mit Gottes hülfe fortzureisen. Unerachtet zu
lezt in Patria Quedl. u Erfurt die Canzeln ohn mein gesuch mir schienen
versperret zu sein, u ich daher an das predigen wenig gedacht, auch mich
hier darum nicht bekümmert hette, so ist doch wie bekant, mir manchmahl ver-
stattet in ein u ander Gemeine alhier zupredigen. Doch solt man nimmer denken
wie sich einige, alß ich nach u nach erfahren, da wieder gesezt. Unter andern hat
bei Herr Falken Past. der dasige Cantor wieder mich gebeten, Er möchte mich nicht
aufstellen laßen, ich sei in übeln Verdacht p Bei Herr Diac Webern sind einige
weiber gewesen, die desgleichen, wie er mir wieder entdekket, quas Concio
mea /. Verbum Dei morandit, von ihm begehret. Seine eigene Haußfrau hatte nach
meiner lezten vor ihm abgelegten Predigt, zu ihm von mir gesagt: Der
mensch prediget ärgerlich, macht einen seines Glaubens ganz ungewis p
Er aber Herr Weber qui κατὰ πάντα mecum consentit, antwortet ihr u wünschte, sie
möchte nur 2. tage mit mir umgehen, so würde sie anders reden.
Im gegentheil sollen auch in selbiger Gemeine mir andere auch unter denen
Größesten alß der Burgemeister u andere Rathshr. sehr gewogen sein u sollen ge-
sagt haben: Mit dem sind wir wohl zufrieden. Consul dixerat; Wolte Gott daß man
so leben könte. Ein blinder Prediger u Mag. in einem hospital, nahmens
Grüsinger, so über 50 jahr u erst vorm jahr zum Pastorat daselbst vociret,
läßet Ew. Hochw. gehorsamst grüßen u erinnern der worte, so Ew. Hochw.
in Straßburg u Frankfurt manchmahl wieder ihn geführet, u es vor
unmüglich gehalten, daß er solte ins Predigtamt kommen, in welchen er doch
nunmehr stehet. - Er läßet nicht wenig eiver um Gottes Ehre hören,
dahero ihm auch viele sollen gehäßig sein. Er klagt mehr über
Mundum literatum, alß andere. Die Verantwortung gegen des
er mich irgend an einen gewißen ort hin verlanget. Wil er mich von
dort wieder hieher oder noch weiter zurük haben, so kan er gar leicht
gegen Mitternacht mit nachdruk sagen: Gib wieder her (Esaj 43,6.)
Vieleicht schikt mich Gott hin einen weg über das Meer gen Mitternacht
zu machen denen brüdern, welche der Mittag nicht länger behalten wil,
doch muß Gott selbst die wege in der wüßten u waßerströhme in der
einöde machen. Ich bete mit Mose Exod 33,13: Herr habe ich gnade für
deinen augen funden, so laß mich deinen weg wißen, damit ich dich
kenne, u gnade für deinen augen finde, siehe doch, daß dies Volk
dein Volk ist. Er wird mir auch seine antwort werden laßen; Mein
angesicht sol gehen, damit wil ich dich leiten. Wegen des schlimmen
weges hat man zeither nicht fortkommen können, nun warte ich auf
gelegenheit, so denn hoffe mit Gottes hülfe fortzureisen. Unerachtet zu
lezt in Patria Quedl. u Erfurt die Canzeln ohn mein gesuch mir schienen
versperret zu sein, u ich daher an das predigen wenig gedacht, auch mich
hier darum nicht bekümmert hette, so ist doch wie bekant, mir manchmahl ver-
stattet in ein u ander Gemeine alhier zupredigen. Doch solt man nimmer denken
wie sich einige, alß ich nach u nach erfahren, da wieder gesezt. Unter andern hat
bei Herr Falken Past. der dasige Cantor wieder mich gebeten, Er möchte mich nicht
aufstellen laßen, ich sei in übeln Verdacht p Bei Herr Diac Webern sind einige
weiber gewesen, die desgleichen, wie er mir wieder entdekket, quas Concio
mea /. Verbum Dei morandit, von ihm begehret. Seine eigene Haußfrau hatte nach
meiner lezten vor ihm abgelegten Predigt, zu ihm von mir gesagt: Der
mensch prediget ärgerlich, macht einen seines Glaubens ganz ungewis p
Er aber Herr Weber qui κατὰ πάντα mecum consentit, antwortet ihr u wünschte, sie
möchte nur 2. tage mit mir umgehen, so würde sie anders reden.
Im gegentheil sollen auch in selbiger Gemeine mir andere auch unter denen
Größesten alß der Burgemeister u andere Rathshr. sehr gewogen sein u sollen ge-
sagt haben: Mit dem sind wir wohl zufrieden. Consul dixerat; Wolte Gott daß man
so leben könte. Ein blinder Prediger u Mag. in einem hospital, nahmens
Grüsinger, so über 50 jahr u erst vorm jahr zum Pastorat daselbst vociret,
läßet Ew. Hochw. gehorsamst grüßen u erinnern der worte, so Ew. Hochw.
in Straßburg u Frankfurt manchmahl wieder ihn geführet, u es vor
unmüglich gehalten, daß er solte ins Predigtamt kommen, in welchen er doch
nunmehr stehet. - Er läßet nicht wenig eiver um Gottes Ehre hören,
dahero ihm auch viele sollen gehäßig sein. Er klagt mehr über
Mundum literatum, alß andere. Die Verantwortung gegen des