L. Simons Ungrund dürfte wohl die sein, deßen entwurf ich schon
vorm jahre um diese zeit (neml. bei Herr Neuss in Heidewigsburg
izzo D. u Superint. in Wenigeroda, der eben da ich bei ihm war, selbige
Schrift verfertigte.) bei dem Autore der j. Behm contra Winkler angefangen
zu defendiren, gelesen habe. Ich habe manchmahl mit erstaunen sein
erkentnis aus der Schrift angehöret, u wie er nicht wie die Pharisaeer
blos des Himmels gestalt, sondern solche zwar auch verstehet, aber zuförderst
die gestalt u die Verwendung der Kirchen Gottes auf erden weiß. Gott
erleuchte denselben Theuren Mann ferner in seinem izzigen Pathmo,
doch ist es dem euserl. ansehen nach einem Versailles ehnlicher. Vor die
übermachung meines Briefes an denselben Uns. l. Herr Neuss sage gehorsamen
Dank. Womit nebst herzl. anwünschung der Reichen Gnade Gottes zum bevor-
stehenden Fest etc
Herr D Breithaupt in Halla schrieb ich von der sache unter andern also:
  • In dem ich nun hier anfange ein frembdling zu sein unter Mesech
    u zu wohnen in den hütten Kedar, da man wird unter den leuten durch ge-
    zogen u schwarz gemacht, so heißet mich Gott weiter nach Mitternacht gehen,
    in dem in Liefl- verlanget, wohin ich auch ehestens mit Gottes hülfe gehen werde.
    Kan ich einige brüder aus Mittag, so das land nicht mehr leiden wil, nach
    mir ziehen, werde ichs nicht mehr alß gern thun. Indeßen werden auch
    hier an meine stelle 2. andere Stud. begehret, davon an D Sp. geschrieben.
    Ew. Hochw. sorge auch davor, auf daß ersezzet werde, was durch mich nicht hat
    können ausgerichtet werden. Herr Gehre da nur ein Kind zu informiren
    u Herr Spiezel begehren ein ieder einen. In dieses leztern hause, so manufactu-
    ren hat, sind auf 15. Knaben, so er zu sich genommen u arme Kinder, seind
    wochentlich 2. oder 3mahl zu catechisiren, U. solte mich jammern, so die er-
    bauung daselbst nicht solte bald continuiret werden. Die Unkosten zur
    reise werden in Berlin vor einem guten Fr. vorgestrekt werden.-
    Alß nun meine Resolution nach Liefl. hin geschrieben, wartet ich nicht bis
    ein wechsel ankahm, sondern nahm meinen abschied. Herr Spizel sagte er
    hätte mir s. Sohn johann Gotthelf beständig bei mir zu laßen zugedacht,
    nennte mich johannem u Herr Denso wegen s. predigen Paulum. Herr Zeidler
    Past. ermahnete mich, ja bei meiner gewöhnl. methode in predigten zubleiben.
    U. also ging ich noch vor dem Fest den 5. 10br fort. Da ich unter andern auch des-
    wegen forteilete, daß ich vom Predigen über das Fest verschonet bliebe. Wie
    mich aber der liebe Herr Gehre abgelaßen, ist aus folgenden , so er mir auf
    dem weg zulesen mitgab, zu ersehen.