des Geistes u sinnes zusammengefaßet, sondern durch meinungen
u argwohn zerschnitten wird:
Alß nun nach diesem selbst wieder zurük u bald hie bald da verlanget
wurde, entstanden darüber viele anschläge in meinem Herzen,
so damahls sehr niedergeschlagen u verunruhiget war, doch
wolte ich ohne den erkanten willen des Herren nicht einen
schrit thun u lieber an den ort sterben alß mich in Versuchung
begeben. Es gefiel aber Gott meinen weg anders wohin,
alß ich nicht konte gedenken zu richten. Indem zu der Zeit
in der angst meines herzens Herr M Frank aus Halla schrieb
u mich antrieb nach Moscau zugehen. ep. Glauche an Halle
den 15. Decemb. 1695.
Hiebei übersende ich ihm ein Schreiben, so mir von einem Guten
freunde aus England zu kommen, in Copia, daraus er ersehen
wird, daß ein Subjectum in Moscau verlanget werde in der
Schule u Kirche bei der Luther. Gemeine daselbst zu arbeiten. Nun
habe ich aus der Sache mit Herrn D Spener u Herrn D Breithaupten commu-
niciret, welche beide mit mir einmütiglich auf niemand anders
alß auf ihn gefallen sind. Weswegen ich es denn nicht aufschie-
ben wollen, ihm in Nahmen des Herrn hiemit die Sache zu eröfnen,
u ihn um die Ehre Unsers Gottes willen zu bitten, daß er die Reise
nach Moscau aufs förderlichste antreten, u sich bei dem Herrn leibMedico
Herrn D Blumentrost anmelden, u ihm des Herrn Ludolphs Schreiben
nebst dem meinigen vorzeigen wolle. Er bespreche sich nicht mit
fleisch u bluth, sondern laße nur das übrige auf die Göttl. direction
ankommen, an deßen h. führung ich in dieser so wichtigen Sache
nicht zweifele. Ich habe nicht erst vorher wieder in Engeland
schreiben, viel weniger rathen können, daß er zuvor in Engeland
der Rußischen Sprache halber reisen solle, sondern habe zu Gott das
Vertrauen, es werde auf solche weise der Sache am kürzesten ge-
rathen werden, u zweifle nicht er werde schon so capable sein, die
Sprache bald zuerlernen. Ich bitte aber den Herrn LeibMedicum
Herrn D Blumentrost meines unbekanten Christfreundl. grußes, u
herzinnigsten Gebets u flehens zu Gott beides für denselben, u
u argwohn zerschnitten wird:
Alß nun nach diesem selbst wieder zurük u bald hie bald da verlanget
wurde, entstanden darüber viele anschläge in meinem Herzen,
so damahls sehr niedergeschlagen u verunruhiget war, doch
wolte ich ohne den erkanten willen des Herren nicht einen
schrit thun u lieber an den ort sterben alß mich in Versuchung
begeben. Es gefiel aber Gott meinen weg anders wohin,
alß ich nicht konte gedenken zu richten. Indem zu der Zeit
in der angst meines herzens Herr M Frank aus Halla schrieb
u mich antrieb nach Moscau zugehen. ep. Glauche an Halle
den 15. Decemb. 1695.
Hiebei übersende ich ihm ein Schreiben, so mir von einem Guten
freunde aus England zu kommen, in Copia, daraus er ersehen
wird, daß ein Subjectum in Moscau verlanget werde in der
Schule u Kirche bei der Luther. Gemeine daselbst zu arbeiten. Nun
habe ich aus der Sache mit Herrn D Spener u Herrn D Breithaupten commu-
niciret, welche beide mit mir einmütiglich auf niemand anders
alß auf ihn gefallen sind. Weswegen ich es denn nicht aufschie-
ben wollen, ihm in Nahmen des Herrn hiemit die Sache zu eröfnen,
u ihn um die Ehre Unsers Gottes willen zu bitten, daß er die Reise
nach Moscau aufs förderlichste antreten, u sich bei dem Herrn leibMedico
Herrn D Blumentrost anmelden, u ihm des Herrn Ludolphs Schreiben
nebst dem meinigen vorzeigen wolle. Er bespreche sich nicht mit
fleisch u bluth, sondern laße nur das übrige auf die Göttl. direction
ankommen, an deßen h. führung ich in dieser so wichtigen Sache
nicht zweifele. Ich habe nicht erst vorher wieder in Engeland
schreiben, viel weniger rathen können, daß er zuvor in Engeland
der Rußischen Sprache halber reisen solle, sondern habe zu Gott das
Vertrauen, es werde auf solche weise der Sache am kürzesten ge-
rathen werden, u zweifle nicht er werde schon so capable sein, die
Sprache bald zuerlernen. Ich bitte aber den Herrn LeibMedicum
Herrn D Blumentrost meines unbekanten Christfreundl. grußes, u
herzinnigsten Gebets u flehens zu Gott beides für denselben, u