u bei Past. Daud in Raupe in der studierkammer hätte einige tage
stehen gehabt. Es müßte etwa heimlich daselbst ein Knabe sein
hinein gegangen u sie geladen haben. Er hatte aber die flinte mir
hinter den rükken gehalten. Wie ich nun in Riga war, hörte
ich unter andern auch, daß Herr Past Dorper in Libau sei wieder in sein
Amt gesezt, von dem andere vorher hatten sagen wollen, er sei Päbstisch
worden, deswegen schrieb ich nun an ihn u bezeugte meine freude
über seine unschuld, worauf er antwortet u mich zu sich zum Praeceptor
verlanget, da er also schrieb :
Gottes Gnade u Friede durch Christum zuvor
In demselben herzl. Gel. Werther Fr. u Gönner.
Ich bin recht herzl. erfreuet worden nebst m. l. EheGattin durch Mhr. Gel.
Schreiben von 28 Febr. zweifels ohne st. vet. Welches ich eben izzo den 3 Mart.
des abends durch die Post erhalte. U. spühre wir die Göttl. Providence so viel mehr,
indem eben zu solcher Zeit ein Schreiben von Slden hat ein kommen mußen,
da wir etl. tage besorget gewesen, wie man einen brief an Slden
aufs fördersamste bestellen könte. Ich habe nebst m. l. Frauen von Slden
geredt, u sein schlüßig gewesen, Slden zu Uns u Uns. Kindern zu verschreiben.
Weil es denn der gütige Gott also füget, so bitte ich Elden nehme dies alß einen
ruf von Gott an, u schlage es nicht aus, Weil mir der Herr zeiget den
nuzzen zur reichl. beförderung s. h. Ehre. Elden erinnern sich
was wir vorm jahr in Mietau geredet, u Gott zeiget u öfnet nun
den weg zur beförderung S. Ehre. Mhr. melde mir hierüber s.
gedanken, u wil ich alßdenn wagen u Pferde senden Mhr. u deßen
sachen abzuholen. Solte Mhr nach Mietau indeßen überkommen
wollen, so ist mein Schwager in Mietau Herr Herm. Schüz Kaufman, der wird
Mhr. freundl. entgegen nehmen. Daß Mhr. das falsche Gerücht,
alß hätte ich die Religion geändert, nicht wahr gehalten, darinn hat Mhr.
alß ein Christ geurtheilet, ich weiß an wen ich glaube. Und wolte Gott!
ein ieder möchte das all-hörende ohr Gottes fürchten oder glauben,
daß er auf aller menschen rede merket: so würde das 8. Gebot
fleißiger beobachtet werden. Gott aber hat bezeuget daß er nicht
laße zuschanden werden die, so auf ihn hoffen. Ich bin nicht sponte
nach der Bischöfl. Residence kommen, sondern von denen Soldaten
gefangen dahin gebracht wieder meinen willen, zu meiner be-
freiung, dafür der Herr gelobet sei! Denn nachdem Ihro
Königl. Majestät (in Polen) mich zu dero königl. Historiographo