aufgenommen u begehret: daß ich vitam et actiones Regis beschreiben
solte, auch von meiner wiederwärtigkeit gehöret, gaben Sie mir einen
mächtigen Schuzbrief, ertheilten mir facultatem appellandi etc. Ich unter-
suchte mein gewißen, u nachdem ich fand: quod non causa religionis
ageretur, sed honoris et famae, quae studio profitebatur, auch die drauun-
gen vernommen: daß ich das ende der Sachen nicht erleben solte. Al-
les bitten, remonstriren u deduciren ex jure umsonst war: mußte ich
aus zweien übeln eins wehlen. in betracht, daß auch der h. Apostel
ad Caesarem appeliret in negotio fidei; in meiner Sache aber konte die
Kirche gar kein nachtheil haben. Alß ich nun auf der Reise ad legem
war, wurde ich in der nacht von einigen Soldaten überfallen, gefan-
gen u weggeführet, da sie aber in Olschadi kahmen, wurden sie ange-
halten, in arrest genommen u disarmiret. Darauf der Herr Unterbischof
das urtheil fällete, daß sie solten alß gewaltthäter gebunden u ge-
schloßen ins Grad (so nennen sie das bluth-Gericht) geliefert werden.
Ich warnete sie aber vorher, daß also sie entrunnen. Wie höflich, wie
freundlich mich der Herr Unterbischof u alle Canonici tractiret, kan ich nicht gnug
rühmen. Ich habe zur sicherheit meine wohnung in der bischöfl. stube
gehabt. U. lobe Gott, der meine reden u wandel gesegnet, daß sie von
Unser Religion weit beßer alß vorhin urtheilen. Wir haben viele erudite
discursus gehabt, aber ich habe nimmer aus ihren munde gehöret, daß
sie begehrt hetten, ich möchte zu ihrer Religion treten. Der Herr Unterbischof
ist ein Herr der die warheit herzlich liebet, u meinen discursen beifal in
vielen gegeben. Er ist ein Mann der Gott fürchtet u hat mich alß seinen
Sohn geliebet. Mh bücher sind in Mietau verschloßen, u weil ich gar nicht zweifele
Mh werde meine bitte annehmen u zu Uns kommen, also empfehle in solcher
Zuversicht Mh der Gnade J. C. mit einem Herzl. u Gläubigen Kuße in C.
Unserm Heiland, verbleibend
solte, auch von meiner wiederwärtigkeit gehöret, gaben Sie mir einen
mächtigen Schuzbrief, ertheilten mir facultatem appellandi etc. Ich unter-
suchte mein gewißen, u nachdem ich fand: quod non causa religionis
ageretur, sed honoris et famae, quae studio profitebatur, auch die drauun-
gen vernommen: daß ich das ende der Sachen nicht erleben solte. Al-
les bitten, remonstriren u deduciren ex jure umsonst war: mußte ich
aus zweien übeln eins wehlen. in betracht, daß auch der h. Apostel
ad Caesarem appeliret in negotio fidei; in meiner Sache aber konte die
Kirche gar kein nachtheil haben. Alß ich nun auf der Reise ad legem
war, wurde ich in der nacht von einigen Soldaten überfallen, gefan-
gen u weggeführet, da sie aber in Olschadi kahmen, wurden sie ange-
halten, in arrest genommen u disarmiret. Darauf der Herr Unterbischof
das urtheil fällete, daß sie solten alß gewaltthäter gebunden u ge-
schloßen ins Grad (so nennen sie das bluth-Gericht) geliefert werden.
Ich warnete sie aber vorher, daß also sie entrunnen. Wie höflich, wie
freundlich mich der Herr Unterbischof u alle Canonici tractiret, kan ich nicht gnug
rühmen. Ich habe zur sicherheit meine wohnung in der bischöfl. stube
gehabt. U. lobe Gott, der meine reden u wandel gesegnet, daß sie von
Unser Religion weit beßer alß vorhin urtheilen. Wir haben viele erudite
discursus gehabt, aber ich habe nimmer aus ihren munde gehöret, daß
sie begehrt hetten, ich möchte zu ihrer Religion treten. Der Herr Unterbischof
ist ein Herr der die warheit herzlich liebet, u meinen discursen beifal in
vielen gegeben. Er ist ein Mann der Gott fürchtet u hat mich alß seinen
Sohn geliebet. Mh bücher sind in Mietau verschloßen, u weil ich gar nicht zweifele
Mh werde meine bitte annehmen u zu Uns kommen, also empfehle in solcher
Zuversicht Mh der Gnade J. C. mit einem Herzl. u Gläubigen Kuße in C.
Unserm Heiland, verbleibend
Mh u werthen Herzensfr. Gb u dsv. im HerrnL. Dörper SS Thl. Pastor Lieb.
prim. et Insp.
Gott hat rechte wunder in meiner errettung
bezeiget, welche Elden nicht ohne große freude u
Glaubenszuversicht vernehmen werden.
Durch antrieb eines weinschenkens, haben sich doch 7. böse gefunden, die einer tren-
nung in der Gemeine suchen, u per suppl. gebeten ihre Communion bei einem andern
zu halten. Quamvis benè sciam contra Ordinem divinitus institutum
bezeiget, welche Elden nicht ohne große freude u
Glaubenszuversicht vernehmen werden.
Durch antrieb eines weinschenkens, haben sich doch 7. böse gefunden, die einer tren-
nung in der Gemeine suchen, u per suppl. gebeten ihre Communion bei einem andern
zu halten. Quamvis benè sciam contra Ordinem divinitus institutum