Aus Stargard schrieb Herr DGuenther Heiler von 21 Mart. 96 also:Gottes Gnade u Segen in C. J.WohlEhrw. etcIm Herrn vertrauter bruder
Daß Gott seine Heil. wunderlich führet, muß ich auch an Seiner Werthen
persohn erkennen u deswegen die barmherzigk. J. C. preisen. der wolle ihn
herlich segnen in allen seinen Heil. Amtsverrichtungen. Es sol mir allemahl
eine freude sein, wenn von deßen hand correspondenz briefe sehen u mich s.
zustandes versichern kan - Ich bitte mir doch vom kirchl. wesen in einem
so entfernten lande umständl. bericht zu thun.
Herr Praep. Rauschert hatte an Herrn Past Tilen von 14 Febr. 96 also geschrieben:
Ich bitte Herrn Scharschmiden bei gelegenheit zu grüßen. Wie? wenn er sich anE Herrn
Prof Frankens rath verhielte, alß Paulus Act. XVI,9.10. Vieleicht möchte es ablaufen
wie Act. XVII,11. -
persohn erkennen u deswegen die barmherzigk. J. C. preisen. der wolle ihn
herlich segnen in allen seinen Heil. Amtsverrichtungen. Es sol mir allemahl
eine freude sein, wenn von deßen hand correspondenz briefe sehen u mich s.
zustandes versichern kan - Ich bitte mir doch vom kirchl. wesen in einem
so entfernten lande umständl. bericht zu thun.
Herr Praep. Rauschert hatte an Herrn Past Tilen von 14 Febr. 96 also geschrieben:
Ich bitte Herrn Scharschmiden bei gelegenheit zu grüßen. Wie? wenn er sich an
Prof Frankens rath verhielte, alß Paulus Act. XVI,9.10. Vieleicht möchte es ablaufen
wie Act. XVII,11. -
Am Fest der Verkündigung Mariae mußte ich vor Herr D. Fischern predigen,
welches machte, daß ich vielfältige neue ansprach kriegte zu bleiben. Eine
hochSchwangere Frau bath mich zum wenigsten noch über Ostern zubleiben
u noch einige mahl zupredigen. Falß ich ihr aber in ihren izzigen Zustande
solche bitte abschlagen würde, so möchte es nicht gut ablaufen, die Kleider
würden mir am leibe vermodern, so ich einer Schwangeren Frau eine
bitte versagte. Aber da ich mit so saurer mühe einen Pass erhalten,
u nun wetter u gelegenheit zu reisen war, fuhr ich den 27 Mart. mit dem Herrn
Ritmeister von Platen , so mich auf s. wagen mit nahm, fort Und begleiteten
mich auf 2. meilen unterschiedl. Christl. Freunde, so mir auch im leibl.
//Apr.// viel gutes thaten. Den 6. Apr. kahm ich wieder in Koikel an. Darauf
fuhr ich herum von guten Freunden abschied zunehmen. U. kahm den 14 nach Neuhausen
den 16 nach Marienburg zu Herr Probst Glük, der mir s. Grichische Patres anboth,
solche mit nach Rusland zu nehmen. Den 17 kahm wieder nach Neuhausen, u
predigte den 19 über Epist. 1 Joh V,4 p den 21 wieder nach Koikel. Von dannen fuhr
mit einer Schese von 2. rädern nach Dörpat, wurde aber an einem hügel um-
geworfen; davon am elnbogen u der schulter heftige schmerzen kriegte.
In Dörpt wolte mich der Camerier Herr Musaeus noch einige tage gern auf-
halten, damit er könte mich abmahlen laßen, ich ging aber den 30 wieder
//Maj.// zurük u kahm den 2. Maj. nach Koikel, u fuhr den 3. u 4. nach Pillau u Rappin,
wo der Herr Assessor von Güllenschmid klagte, daß ihnen zeithero die Güter genommen,
aber nun es schiene, daß man ihnen auch wolte die Seligkeit nehmen, da ihnen ein Prediger, der nicht deutsch könte sei aufgedrungen, u der
einen unkeuschen wandel mit einer weibes person geführet hätte.
Den 5. kahm wieder in Koikel u nahm daselbst den 8. meinen völligen abschied,
da mir ein alter leinweber des Tobiae Engel u die fata Josephi mit auf
den weg wünschte. Den 9. stellte sich mit fuhrmann traurig an, u zweifelte