Ob nun zwar der brief (welchen ich bei meiner ankunft in Mosc. bei
dem Herrn D. im hause vor mir fand) wohl u bald war überkommen, so hatte er
//jun.// doch gar nicht geantwortet. Von Herrn Knipern aber kahm den 5 jun an Herrn Herbers
eine antwort, daß er mit Herr D Blumentr. geredt, der gesagt, daß die Ämter
darzu ich hette sollen gebraucht werden, schon besezt, so ich aber zu Ihm
ziehen wolte, verspreche er jährl. zur subsistence zwanzig rubel,
doch bath Herr Kniper darneben den Woiwoden, er möchte mich ungehindert
fort laßen. Der aber, da er den 6. den brief gelesen, enderte s. sinn, u wolte
nicht nur von Herrn Kniper, sondern von der ganzen Gemeine einen brief sehen,
daß ich nach Mosc. verlanget würde. Wie ich aber den 7. von neuen anhielt,
gab er zu antwort, ich solte wieder zurük nach Riga gehen u einen
andern pass holen, so wolte er mich durch laßen (Er hatte aber, wie ich
horte von andern, Globos Geogr. aus Holland vor s. Sohn verschrieben, welche schon
nach Riga solten überbracht sein) Den 8. hielt ich wieder an, kriegte aber zur
antwort: Wenn ein pass würde aus Riga da sein, daß ich ein Schwedischer
Unterthan sei, so wolte er mich also fort ohn all meine Unkosten fortschikken.
Wie ich aber den 9. von dem Translateur Meisner hörte, daß nach des Tzaren
worten in den Reichsvertrag ich billig fortzulaßen sei, bath ich den 10. den Woi-
woden wie sonst, er aber schlug es nun so ab daß fast gar keine hofnung
übrig blieb, weil Er sagte; ich sei kein gebohrner Schwede. Und damit war
ich also ganz abgewiesen. denn ich hatte mich angegeben ich sei ein Gebohrner
Sachse. Darauf erboth sich Herr Comm. Herbers nochmahls nach Mosc. zu schreiben
u wurde Herr Werner Müller ersucht vor mich u Herrn Balth. Franken Stud. so
mit mir reisen wolte, u schon vor diesen war bei Herrn Müller Praeceptor
gewesen, einen Tzarischen Pass. anhero zu senden, kraft deßen der Woiwoda
gehalten war, Uns nicht weiter aufzuhalten. Indeßen mußten wir da so
lange weile halten. Und kriegte ich mancherlei schriftl. u mündl. ansprach
in Riga oder Dörpt zu bleiben. Herr F v Dahlen schrieb aus Koikel von 2 jun. also
Ich wünsche, daß der Herr eine vergnügl. Pfingstfeyer in Pleskau möge gehabt haben,
wiewohl herzl. gewünscht, daß er die Zeit über bei Uns geblieben were. U. wo es
müglich, noch zu Uns kommen wolte, weil er doch alda eine zeitlang wird liegen müßen -
wiewohl herzl. gewünscht, daß er die Zeit über bei Uns geblieben were. U. wo es
müglich, noch zu Uns kommen wolte, weil er doch alda eine zeitlang wird liegen müßen -
Prof. Dau in Dörpt. von 13 jun. 96
Aus deßen Sch. von 10. huius in Plesko datirten habe mit betrübnis ersehen, daß es Mhr.
im anfang s. Moscovitischen wahlfahrt ziemlich contrair gegangen. Wovon auch hiesiger
Goldarbeiter Herr Bardei erzehlet. Gott stärke Mhr. in allen wiederwärtigkeiten u richte
s. Vorhaben zu s. Ehren. - Mhr wird so gütig sein u mich bei ehester gelegenheit
verständigen, wie es ihme daselbst gefalle, u in was für einem zustande, er die Luth.
Kirche in Moscau angetroffen habe. Solte Mhr. der ort nicht mehr anstehen, so könte
man bald rath alhie vor ihm schaffen –
im anfang s. Moscovitischen wahlfahrt ziemlich contrair gegangen. Wovon auch hiesiger
Goldarbeiter Herr Bardei erzehlet. Gott stärke Mhr. in allen wiederwärtigkeiten u richte
s. Vorhaben zu s. Ehren. - Mhr wird so gütig sein u mich bei ehester gelegenheit
verständigen, wie es ihme daselbst gefalle, u in was für einem zustande, er die Luth.
Kirche in Moscau angetroffen habe. Solte Mhr. der ort nicht mehr anstehen, so könte
man bald rath alhie vor ihm schaffen –