etwas fallen zulaßen, u zu meiner subsistence zu geben,
so er nur wegen meiner orthodoxia versichert were. Dem
aber einer geantwortet, Sie möchten es nur machen wie
jener großer Pharisaeer der Gamaliel Act: V,38. Den
9. Mart. nahm ich nach Göttl. willen eine Reise vor nach Dör-
pat, um da u dort herum die sonst gemachte freundschaft zu er-
neuern. Zwei tage nach meiner ankunft in Narva neml.
den. 7. Febr. hatte ich solches in meinem sinn vorgenommen, u siehe
eben den tag, da ich solches dem Herrn vorgestelt, kahm von Herrn Prof.
Dau ein brief , der mich bath dorthin zu kommen. In Dörpat pre-
digte ich über die Passion, dadurch Gott Gnade gab, daß Herr M Eberhard u Herr
D Belau Prof. Med. sich gar herzl. mit mir verbunden. Bei Herr Witten
den sehr angefochtenen Mann fand ich eine sehr alte Bibel, welche 17 bürger
zusammen gekauft, ihre nahmen hineingeschrieben hatten, u sich daraus
miteinander erbauet. Daraus man sehe, wie rar es sonst gewesen,
der h. Schrift theilhaftig zuwerden, hingegen wie einmütig die leute
solche gelesen. Den 22 Mart fuhr ich von dannen nach Pölwe, u da ich
unterweges wolte über eine brikke fahren, u das Pferd schon drauf
getreten, floßen von dem Dauwetter die balken vor den augen fort,
daß ich also in plözl. lebens gefahr kahm, doch sprank ich schleunig
aus den schlitten, u zog geschwinde mit dem Knecht schlitten u pferd
zurük, u wartete bis nicht weit von dannen ein Müller kahm
der mich auf einen kahn hinüber brachte u das Pferd lies nachschwimmen.
In Pölwe wolte mich Herr M Ladau zum Substituten annehmen u jahrl. zum
Salario 200 thlr geben, ohn daß der König noch ein stükke land dazu
gebe. Wie ich aber hin u wieder daselbst die freunde besucht, kehrte
ich zurük u kahm den 29 wieder in Dörpat, da mir ein vornehmer
freund sagte, er sei von Prof. Skragge gewarnet sich vor mich inacht-
zunehemn, weil er seltsame Dinge von mir gehört p Den 31. ging
ich da wieder weg, weil aber der weg sehr schlimm, brach der wagen
u hatte ich viel zu thun, ehe ich einen andern fuhrman konte antreffen.
Doch lies sich endl. einer vor geld u gute worte erwegen u brachte mich
den 4 Apr. nach Narva. Da ich gleich hören mußte, daß einige bür-
ger wieder mich suppliciret. Daher hielten sie den 6. Apr. meinetwegen
eine deliberation in Consistorio, u sagte mir Herr Herbers den folgenden tag,
so er nur wegen meiner orthodoxia versichert were. Dem
aber einer geantwortet, Sie möchten es nur machen wie
jener großer Pharisaeer der Gamaliel Act: V,38. Den
9. Mart. nahm ich nach Göttl. willen eine Reise vor nach Dör-
pat, um da u dort herum die sonst gemachte freundschaft zu er-
neuern. Zwei tage nach meiner ankunft in Narva neml.
den. 7. Febr. hatte ich solches in meinem sinn vorgenommen, u siehe
eben den tag, da ich solches dem Herrn vorgestelt, kahm von Herrn Prof.
Dau ein brief , der mich bath dorthin zu kommen. In Dörpat pre-
digte ich über die Passion, dadurch Gott Gnade gab, daß Herr M Eberhard u Herr
D Belau Prof. Med. sich gar herzl. mit mir verbunden. Bei Herr Witten
den sehr angefochtenen Mann fand ich eine sehr alte Bibel, welche 17 bürger
zusammen gekauft, ihre nahmen hineingeschrieben hatten, u sich daraus
miteinander erbauet. Daraus man sehe, wie rar es sonst gewesen,
der h. Schrift theilhaftig zuwerden, hingegen wie einmütig die leute
solche gelesen. Den 22 Mart fuhr ich von dannen nach Pölwe, u da ich
unterweges wolte über eine brikke fahren, u das Pferd schon drauf
getreten, floßen von dem Dauwetter die balken vor den augen fort,
daß ich also in plözl. lebens gefahr kahm, doch sprank ich schleunig
aus den schlitten, u zog geschwinde mit dem Knecht schlitten u pferd
zurük, u wartete bis nicht weit von dannen ein Müller kahm
der mich auf einen kahn hinüber brachte u das Pferd lies nachschwimmen.
In Pölwe wolte mich Herr M Ladau zum Substituten annehmen u jahrl. zum
Salario 200 thlr geben, ohn daß der König noch ein stükke land dazu
gebe. Wie ich aber hin u wieder daselbst die freunde besucht, kehrte
ich zurük u kahm den 29 wieder in Dörpat, da mir ein vornehmer
freund sagte, er sei von Prof. Skragge gewarnet sich vor mich inacht-
zunehemn, weil er seltsame Dinge von mir gehört p Den 31. ging
ich da wieder weg, weil aber der weg sehr schlimm, brach der wagen
u hatte ich viel zu thun, ehe ich einen andern fuhrman konte antreffen.
Doch lies sich endl. einer vor geld u gute worte erwegen u brachte mich
den 4 Apr. nach Narva. Da ich gleich hören mußte, daß einige bür-
ger wieder mich suppliciret. Daher hielten sie den 6. Apr. meinetwegen
eine deliberation in Consistorio, u sagte mir Herr Herbers den folgenden tag,