Darauf gab //ich// Isaac Klärion alß dem Ältesten der Gemeine den 12. Jul. diese
antwort:
Aus deßen Schreiben sam Einlage habe abermahl der Ganzen Gemeine Christl. an-
suchen wohl verstanden, welches gleichergestalt, wie im Pfingsten mündlich, mir
zuherzen gangen. Wie nun ihre liebe u Verlangen beständig, so erkenne mich euch
testo mehr schuldig zu sein nach dem maas der von Gott verliehenen Gaben ihnen
zu dienen. Deswegen bin auch bereit ehesten G. G. hinauszureisen, um mich
ordiniren zulaßen, u alßdenn das Ordentl. PredigtAmt anzutreten. Es scheinet
aber es wolle auch hiesige Gemeine, bei welcher der Sel. Schrader war, mich auch
zu ihren Schuldener machen, da sie iezt damit umgehen sollen, daß sie einen ordentl.
Pastorem anders woher, u mich zugleich zu deßen Diaconum machen wollen, da mir
denn die freiheit sol gelaßen werden, des jahres etwa 4mahl zu Sie auf den Ei-
senwerken zugehen, u iedesmahl 14. tage oder was, Sie mit dem wort der warheit
zu unterrichten u sonst vorfallende Amtsverrichtungen zu treiben. Beiderseits,
kan ich nicht anders sagen, alß daß es vom Herren komme, daher ich billig sorge vor
sie trage. Weil aber auf die vorhabende, Gott gebe glükl. reise, etl.
monatt drauf gehen werden, so gehet mir es nahe, wenn sie indeßen solten
ganz ohne lehr u unterricht sein. Deswegen bin bedacht, daß ihnen doch etwas
möchte geholfen werden. Es ist hier ein feiner Christl. Stud., welcher auf
mein ersuchen bereit ist Gott zu ehren, ihre kinder, so lang alß ich weg bin, in dem
Christenthum, lesen u schreiben zu unterweisen. Er wird gern bei Ihnen Vorlieb
nehmen, u Sie werden auch Vergnügung an Ihn finden. So dieser mein
Vorschlag ihnen gefällt, so laßen sie mir aufs schleunigste antwort wißen,
alßdenn wird er in Gottes nahmen hinkommen u sich treu beweisen. Indeßen bitte
die gesamte Gemeine von Herzen zugrüßen u Sie meines Gebets u liebe zuver-
sichern. Der Herr Uns. Gott laße mich Gnade finden, bald wieder zu Sie zukom-
men mit vollem Segen des Evangelii.
Es machte mir aber auch in der Sache Vagetius krumme springe, u handelte alß
ein Dieb der in ein fremd Amt greift, u mit Verkleinerung meiner person
brachte ers dahin, daß ein gebohrner Finne, der vor einen liederl. menschen
gehalten wurde, wurde so lang angenommen. Woran, wie auch von andern
begebenheiten selbiger //Zeit//, ich dem Herrn D Spener den 14 9br also schrieb:
– - Was den Vorschlag wegen eines Compastoris, weswegen sonderlich beküm-
mert war, anlanget, so hat es nun schon seine geweißte wege, indem
Sie nach Archangel geschrieben, u von dannen Herrn Roloffs, so da 3. jahr gewesen,
antwort:
Aus deßen Schreiben sam Einlage habe abermahl der Ganzen Gemeine Christl. an-
suchen wohl verstanden, welches gleichergestalt, wie im Pfingsten mündlich, mir
zuherzen gangen. Wie nun ihre liebe u Verlangen beständig, so erkenne mich euch
testo mehr schuldig zu sein nach dem maas der von Gott verliehenen Gaben ihnen
zu dienen. Deswegen bin auch bereit ehesten G. G. hinauszureisen, um mich
ordiniren zulaßen, u alßdenn das Ordentl. PredigtAmt anzutreten. Es scheinet
aber es wolle auch hiesige Gemeine, bei welcher der Sel. Schrader war, mich auch
zu ihren Schuldener machen, da sie iezt damit umgehen sollen, daß sie einen ordentl.
Pastorem anders woher, u mich zugleich zu deßen Diaconum machen wollen, da mir
denn die freiheit sol gelaßen werden, des jahres etwa 4mahl zu Sie auf den Ei-
senwerken zugehen, u iedesmahl 14. tage oder was, Sie mit dem wort der warheit
zu unterrichten u sonst vorfallende Amtsverrichtungen zu treiben. Beiderseits,
kan ich nicht anders sagen, alß daß es vom Herren komme, daher ich billig sorge vor
sie trage. Weil aber auf die vorhabende, Gott gebe glükl. reise, etl.
monatt drauf gehen werden, so gehet mir es nahe, wenn sie indeßen solten
ganz ohne lehr u unterricht sein. Deswegen bin bedacht, daß ihnen doch etwas
möchte geholfen werden. Es ist hier ein feiner Christl. Stud., welcher auf
mein ersuchen bereit ist Gott zu ehren, ihre kinder, so lang alß ich weg bin, in dem
Christenthum, lesen u schreiben zu unterweisen. Er wird gern bei Ihnen Vorlieb
nehmen, u Sie werden auch Vergnügung an Ihn finden. So dieser mein
Vorschlag ihnen gefällt, so laßen sie mir aufs schleunigste antwort wißen,
alßdenn wird er in Gottes nahmen hinkommen u sich treu beweisen. Indeßen bitte
die gesamte Gemeine von Herzen zugrüßen u Sie meines Gebets u liebe zuver-
sichern. Der Herr Uns. Gott laße mich Gnade finden, bald wieder zu Sie zukom-
men mit vollem Segen des Evangelii.
Es machte mir aber auch in der Sache Vagetius krumme springe, u handelte alß
ein Dieb der in ein fremd Amt greift, u mit Verkleinerung meiner person
brachte ers dahin, daß ein gebohrner Finne, der vor einen liederl. menschen
gehalten wurde, wurde so lang angenommen. Woran, wie auch von andern
begebenheiten selbiger //Zeit//, ich dem Herrn D Spener den 14 9br also schrieb:
– - Was den Vorschlag wegen eines Compastoris, weswegen sonderlich beküm-
mert war, anlanget, so hat es nun schon seine geweißte wege, indem
Sie nach Archangel geschrieben, u von dannen Herrn Roloffs, so da 3. jahr gewesen,