hieher vociren. Er ist sonst von Herrn Winkler dorthin recommendirt, u zweifelt man
nicht er werde hiesige Vocation annehmen. Ich habe das Vertrauen
zu Gott, er werde mir, da er mich so wunderlich in das Amt gesezt, einen
Collegen geben, der da sei ἰσοζυνος, ἰσοψυχος καὶ συγκακοπάσχων.
Wie der unruhige Vagetius mir mancherlei wunder zumachen getrachtet, so fähret
er noch solchergestalt u noch viel heftiger fort. Auf denen Lef Kril. Eisenwerken
hat er einen Finnen, so mit der Schwedischen Gesandschaft neulig herein kahm, u in
Narva sol ordiniret sein, hin recommendirt u geschikt, welchen ich etl. tage darauf
nachreisete u den 10. 7br. dort antraf, da ich denn selbst predigte. Worauf
ein u der andere von denen Meisten sich fast beschwerte, daß ich in Mosco sei zum
Pastor angenommen. Sie hätten mich dazu vociret, daß ich bei ihnen sein solte. Da
doch bei ihren gro//ern//sten anhalten ich sagt; Sie gingen in Moscau damit um, mich Herrn
Schradern zu adjungiren. Wenn solches noch vor sich gehen solte, were ich, wie sie
selbst leicht erkennen möchten, mehr gehalten, dort zu sein in Mosc. Doch wolte
ich vor sie sorge tragen, daß wo ich nicht mit meiner person ihnen völlig dienen
könte, ich ihnen doch einen solchen Stud. gedachte zu verschaffen, mit dem jung u
alt würden zufrieden sein. Welches ihnen auch wohlgefiel. Uber den Finnen
klagten die leute, wo er erst im hause gestanden, sehr. Nannten mich einen Engel
Gottes, daß ich sie gekommen. Sagten sie hätten vor 2. tagen zu dem Finnen gesagt; Herr
Scharschmid wird bald selbst hieher kommen. Uber welche worte er sei sehr ungestüm
worden, sonderl. über das wort; selbst; u gesagt: Scharschmid ist noch lange kein
Superintend, daß sie sagen: Wird selbst kommen. den 11. 7br sagte ich zu ihm: Wie ich
rechtmäßige Vocation in händen hätte, dahero weder ihm noch Vagetio es würde gut
geheißen werden, daß sie suchten in ein fremd Amt zugreifen. Ich riethe ihm,
er möchte sich daselbst des Predigens enthalten p Darauf reißte ich weg. Höre aber,
daß weil er mit dem Deutschen nicht fortkommen kan, so sol er bisweilen auf
Schwedisch predigen, welches etl. verstehen. Theils sind sie seiner höchst über-
drüßig, theils mögen sie ihn leiden, weil er ganz arm u nichts zum besten hat,
theils weil ers in denen Schenken es mit machen kam, weswegen er schlechte nach-
rede, wie auch von andern übel Verhalten noch aus Finnland herhaben sol. Ich
laße es indeßen gehen, wie es gehet, bedaure aber die armen leute, u hoffe den-
noch darneben, es werde ihnen weiter heil wiederfahren. Marcet sine adversario vir-
tus. Noch vor den gedachten Eingrif hat ged. Vagetius auch in seiner Kirchen
Unruhe helfen stiften. Es haben die Herren Officire die Canzel von ihren gewöhnl. ort