könte nach Narva u von dannen dorthin kommen. Alß ich aber den 2. Mart.
in Narva ankahm, wurde gleich von lauter gefahr weiter zureisen ge-
redt. Es blieb aber mein sinn noch immer nach Königsb. hingerichtet.
In Narva wegen der Ordination ansuchung zu thun, stand mir nicht
an. Sondern ich dachte; die mich verworfen, wil ich auch verwerfen,
wenn sie gleich willig solten sein mir die hände aufzulegen. Es
schrieb mir aber Herr M. Lasius Rector in Neuenschanz den 8. Mart. dieses:
Was dorten der Apostel den Phil. saget: Gott ist mein Zeuge, wie mich nach Euch
allen verlanget vom Herzens grund in C. J., das mag ich von ihm, G. br., wohl
sagen. Denn der die herzen erkennet, weiß, wie manchen seufzer ich
nach Moscau geschikket ins dritte jahr. Da ich zulezt fast zweifelte, ob ich ihn se-
hen oder nachricht von ihm erhalten würde. Es hat mir aber satsamen bericht
ertheilet N., deßen person mir zwar unbekant, im Herzen aber nun mehr
eingegraben. Ich freue mich von grund meiner Selen über Gel. br. an-
kunft (in Narva) denn ich merke, daß der alte Gott noch lebe, der der Gerechten
sache ans licht bringet. Wie sehr ich mich aber freue, empfinde ich große trau-
rigkeit. Denn da ich bei hiesigen Superiores angehalten üm dimission nach
Narva zureisen, wird mirs rotunde abgeschlagen, weil ich verpflichtet sein sol
den 8. Apr. ein Examen zuhalten mit meinen discipeln. Fangen auch an zu
drohen mit dem Consistorio, von welchem Inhibitoria geschehen sol. Nichts testo we-
niger werde ich eins wagen, wenn ich nur G. br. sein intent weiß. Denn so
er vor mir ein stelchen weiß, quitire ich augenblikl. u solte ich auch ad
Extrema gehen. Meine arbeit ist alhie groß u ist undank zu lohn. Wil
von grund meiner Selen quitiren, u bei dem br. leben u sterben. Deswegen ich herzl.
bitte mir einen brüderl rath zuertheilen, wie ich mich sol verhalten, darnach ich
mich gänzl. reguliren werde. Hätte ich G. br. Schreiben, davon M. Herb. gedenket,
in Wiborg erhalten, were ich schon längst bei ihm in Moscau gewesen. Nun aber
muß ich mich hier plagen u martern. Vernehme auch, das Gel. br sich in
Königsb. wil ordiniren laßen, wolte wohl solches gänzl. abrathen, denn die
Gläubigen werden alda sehr verfolget, u ist das Zwank-buch fast an keinem
orte so hoch gestiegen, alß dort. Mein br. Rath were dieses, daß Gel. br. nach
Abo reisete, u in der rükreise mich mit sich nehme. Ist ihm mit einer Recom-
mendation an Herr Gözelium gedienet, sol ers bekommen. Er folge meinen rath
es sol ihm nicht gereuen. – – der mich aus dem .... Sodom errettet,
in Narva ankahm, wurde gleich von lauter gefahr weiter zureisen ge-
redt. Es blieb aber mein sinn noch immer nach Königsb. hingerichtet.
In Narva wegen der Ordination ansuchung zu thun, stand mir nicht
an. Sondern ich dachte; die mich verworfen, wil ich auch verwerfen,
wenn sie gleich willig solten sein mir die hände aufzulegen. Es
schrieb mir aber Herr M. Lasius Rector in Neuenschanz den 8. Mart. dieses:
Was dorten der Apostel den Phil. saget: Gott ist mein Zeuge, wie mich nach Euch
allen verlanget vom Herzens grund in C. J., das mag ich von ihm, G. br., wohl
sagen. Denn der die herzen erkennet, weiß, wie manchen seufzer ich
nach Moscau geschikket ins dritte jahr. Da ich zulezt fast zweifelte, ob ich ihn se-
hen oder nachricht von ihm erhalten würde. Es hat mir aber satsamen bericht
ertheilet N., deßen person mir zwar unbekant, im Herzen aber nun mehr
eingegraben. Ich freue mich von grund meiner Selen über Gel. br. an-
kunft (in Narva) denn ich merke, daß der alte Gott noch lebe, der der Gerechten
sache ans licht bringet. Wie sehr ich mich aber freue, empfinde ich große trau-
rigkeit. Denn da ich bei hiesigen Superiores angehalten üm dimission nach
Narva zureisen, wird mirs rotunde abgeschlagen, weil ich verpflichtet sein sol
den 8. Apr. ein Examen zuhalten mit meinen discipeln. Fangen auch an zu
drohen mit dem Consistorio, von welchem Inhibitoria geschehen sol. Nichts testo we-
niger werde ich eins wagen, wenn ich nur G. br. sein intent weiß. Denn so
er vor mir ein stelchen weiß, quitire ich augenblikl. u solte ich auch ad
Extrema gehen. Meine arbeit ist alhie groß u ist undank zu lohn. Wil
von grund meiner Selen quitiren, u bei dem br. leben u sterben. Deswegen ich herzl.
bitte mir einen brüderl rath zuertheilen, wie ich mich sol verhalten, darnach ich
mich gänzl. reguliren werde. Hätte ich G. br. Schreiben, davon M. Herb. gedenket,
in Wiborg erhalten, were ich schon längst bei ihm in Moscau gewesen. Nun aber
muß ich mich hier plagen u martern. Vernehme auch, das Gel. br sich in
Königsb. wil ordiniren laßen, wolte wohl solches gänzl. abrathen, denn die
Gläubigen werden alda sehr verfolget, u ist das Zwank-buch fast an keinem
orte so hoch gestiegen, alß dort. Mein br. Rath were dieses, daß Gel. br. nach
Abo reisete, u in der rükreise mich mit sich nehme. Ist ihm mit einer Recom-
mendation an Herr Gözelium gedienet, sol ers bekommen. Er folge meinen rath
es sol ihm nicht gereuen. – – der mich aus dem .... Sodom errettet,