wird mir ja einmahl einen Jonathan bescheren. So nun mein theuerster
br. mich liebet, wie ich weiß daß er thue, ertheile er mir rath wie ichs anfange,
daß ich mich mit ihm lezze. Er helfe, wo er helfen kan.
Es drang aber der Vorschlag, nach Abo zugehen, nicht in mein gemüth. Sondern ich nahm einen fuhrmann an, gab ihn etl. thlr auf die hand,
u wolte nach Pernau, wohin die Academie von Dörpt nicht lange ver-
legt war, u von dannen nach Curland u s.w. nach Königsb. gehen.
Da wir uns nun den 13 Mart. wolten auf den schlitten sezzen, trat Herr
Serlin, der weinschenke, zu mir, u stellte die gefahr für dorthin zu ge-
hen, weil nicht allein die Polnischen Völker von Riga bis dahin
herumstreiften, sondern die bauren selbst plünderten u raubeten,
wie sein bruder der königl. Assessor gleich izzo von dannen herberichtet.
Darauf gingen meine gedanken von selbigen weg nun gänzl.
weg, u kahm mir im sinn was jener, dhr M. Lasius, gerathen.
Befragte mich also geschwinde mit ein u dem andern, ob izzo der weg
nach Abo wohl sei passable, u da ich hörte, daß man noch wohl mit
den schlitten über Sinum Finnicum hinkommen könte, wagte ichs eben
den tag neml. den 23 gegen abend noch fortzugehen, ungeachtet eini-
ge Christl. Freunde, sonderl. Herr C. Herbers, mit unterschiedl. gründen
//suchten mich// davon abzurathen, alß (1) daß das Eis nicht mehr würde halten,
da es schon in Narva stark dauete. (2.) Es würden unterschiedl. Re-
gimenter Uns entgegen kommen, so nach Riga solten p durch welche
man so sicher u ohne anstos wohl schwerlich passieren würde.
(3.) solte ich doch meine leibes schwachheit bedenken, da ich eben die
gelb sucht u keinen appetit zu eßen hatte etc Es galt aber
kein einreden, sondern ich ging im gläubigen Vertrauen zu Gott fort.
U. gab mir Herr D Döhnell, der 8. wochen hatte sehr krank gelegen,
nach seiner besondern liebe u gutthätigkeit arznei u ein kreuter
trank mit, so aber den folgenden tag, weil gleich die erste nacht
unverhoft eine große Kälte einfiel, war verfrohren. Mußte
also ohne arznei mittel mit meinen gelben augen allein auf
Gott sehen, u behalf mich mit dem Thee getränk, u verlohr sich
das Gelbe im auge u gesicht, u der appetit, doch zwar erst nahe
bei Abo, kahm wieder. Den schaden der erfrohrnen arznei
ersezte aber der Getreue Gott dadurch, daß durch den frost