pulverthurm were. Hätte nicht Gott Uns füße gleich zurükge-
zogen, sondern wir wären noch etwa 8. schritte fortgegangen,
so hetten wir mit müßen in die Luft flichen, wie denn einen
Knaben der Kopf abgeschlagen war, ohne daß einige Männer
waren beschädiget, die aber doch noch zum glük an dem waßer
hatten gearbeitet. Alß nun Gott solchergestalt gedreuet hatte
zu strafen, war ich zwar euserlich bei Herr D Spenern sehr eingezogen,
trieb aber heimlich über andere Gottesfürchtige herzen manch ge-
spötte mit 2 andern St. eben daselbst im hause neml. Schumann
aus Wismar u M Salbach, wiewohl dieser nach Wittenberg an
Michaelis Stud, alß ich nachgehends da von diesem gehört, von mir
geschrieben hatte: Ich were zwar auch bei Herr Sp. im hause, aber
ich redte noch von der Welt u were von der Welt. Damahls
//1689. Aug.// kahmen zu Uns Herr D Breithaupt D. u Senior in Erfurt. Herr M Anton bis-
heriger Reise Prediger des Prinzen von Sachsen. Herr M Franke der etl. Studi-
osos aus Leipzig mit sich brachte, welche er daselbst einige monatt
her wie auch andre mehr in der Pietät hatte wohl unterrichtet,
aber eben damahls Briefe nachgeschikt kriegte, sie würden dort
Pietisten genennet, worüber über tisch gelächelt wurde, Hr Franke
aber sagte, es ist beßer daß sie Uns noch so nennen etc Wiewohl
nun noch zur Zeit, außer Herr Spener, wiewohl auch der kaum,
fast kein einziger war, über welchen mein böses herz nicht hatte
geargwohnet, so gewan doch der Franke solchen eingang bei mir,
da ich sonst auch von ihm dachte; was kan von Leipzig Gutes kommen,
daß ich ihn alß den ersten vor lauter u rechtschaffen in meinem
herzen hielt, sonderlich daher weil er etwa einen tag oder was nach
seiner ankunft mich frühmorgens mit so liebreichen worten u
Gebehrden aufgefordert hatte mit ihn u denen andern in den
Plauischen Grund spazieren zugehen, da mir denn auf dem
wege an stat jenes harten schlages durch seine erbauliche
discurse wohl ein recht freundl. schein ins herz kahm, welcher
nach etl. tagen alß er wieder weg reisete u an der Elbe
herz bewegende abschiedsworte führte, größer ward, also daß ich
ein sehnen kriegte ihm nach Leipzig nachzufolgen. Weil nun
damahls der nahm der Pietisten alß ein bliz stadt u land
bekant wurde, schrieb mir mein Bruder aus Quedl. ich möchte
zusehen, daß ich nicht in der Pietät zu weit ginge, man hörte iezt
wunderliche Dinge sagen. Dem ich aber antwortete: ich würde hier
oder in Leipzig noch eine zeitlang bleiben u zusehen, ob nicht könten
ein Syncretist , Qvietist u Pietist in einem Subjecto beisammen sein.
zogen, sondern wir wären noch etwa 8. schritte fortgegangen,
so hetten wir mit müßen in die Luft flichen, wie denn einen
Knaben der Kopf abgeschlagen war, ohne daß einige Männer
waren beschädiget, die aber doch noch zum glük an dem waßer
hatten gearbeitet. Alß nun Gott solchergestalt gedreuet hatte
zu strafen, war ich zwar euserlich bei Herr D Spenern sehr eingezogen,
trieb aber heimlich über andere Gottesfürchtige herzen manch ge-
spötte mit 2 andern St. eben daselbst im hause neml. Schumann
aus Wismar u M Salbach, wiewohl dieser nach Wittenberg an
Michaelis Stud, alß ich nachgehends da von diesem gehört, von mir
geschrieben hatte: Ich were zwar auch bei Herr Sp. im hause, aber
ich redte noch von der Welt u were von der Welt. Damahls
//1689. Aug.// kahmen zu Uns Herr D Breithaupt D. u Senior in Erfurt. Herr M Anton bis-
heriger Reise Prediger des Prinzen von Sachsen. Herr M Franke der etl. Studi-
osos aus Leipzig mit sich brachte, welche er daselbst einige monatt
her wie auch andre mehr in der Pietät hatte wohl unterrichtet,
aber eben damahls Briefe nachgeschikt kriegte, sie würden dort
Pietisten genennet, worüber über tisch gelächelt wurde, Hr Franke
aber sagte, es ist beßer daß sie Uns noch so nennen etc Wiewohl
nun noch zur Zeit, außer Herr Spener, wiewohl auch der kaum,
fast kein einziger war, über welchen mein böses herz nicht hatte
geargwohnet, so gewan doch der Franke solchen eingang bei mir,
da ich sonst auch von ihm dachte; was kan von Leipzig Gutes kommen,
daß ich ihn alß den ersten vor lauter u rechtschaffen in meinem
herzen hielt, sonderlich daher weil er etwa einen tag oder was nach
seiner ankunft mich frühmorgens mit so liebreichen worten u
Gebehrden aufgefordert hatte mit ihn u denen andern in den
Plauischen Grund spazieren zugehen, da mir denn auf dem
wege an stat jenes harten schlages durch seine erbauliche
discurse wohl ein recht freundl. schein ins herz kahm, welcher
nach etl. tagen alß er wieder weg reisete u an der Elbe
herz bewegende abschiedsworte führte, größer ward, also daß ich
ein sehnen kriegte ihm nach Leipzig nachzufolgen. Weil nun
damahls der nahm der Pietisten alß ein bliz stadt u land
bekant wurde, schrieb mir mein Bruder aus Quedl. ich möchte
zusehen, daß ich nicht in der Pietät zu weit ginge, man hörte iezt
wunderliche Dinge sagen. Dem ich aber antwortete: ich würde hier
oder in Leipzig noch eine zeitlang bleiben u zusehen, ob nicht könten
ein Syncretist , Qvietist u Pietist in einem Subjecto beisammen sein.