P.S. Alios, praeter Dn. D Breithaupt et Dn D Spener, hoc latere praestabit,
ne antipietisticus zelus ad impediendum negotium hoc animos ibi praeoccu-
pare nitatur. Sicuti aliquis, quem minime decebat, Pietistae cognomento
Moscoviae me denigrare conabatur, quod sugillationibus Speneri contradixerim.1
Al. P. S. Herrn M A Frankens. Gel. br. eben dieser brief ist am obengesezten
dato über Königsb. an ihn gesendet. Ach er laße mich doch ja balde
wißen, ob er die reise in Moscau antreten wolle, u wenn? Es
erfrischet ja die liebe, daß wir uns deren am meisten annehmen,
welche unser hülfe am meisten bedürfen. Es war vor etl. jahren
eine gesandschaft haußen, u kahmen auch nach Gotha, dabei war
ein Medicus, ni fallor, von Altenburg bürtig, welcher bei den Meinigen
zu Gotha im hause u am tische war. Es sind etwa 17 jahr. Ich möchte
wohl wißen, ob der mensch noch im leben wäre. Vieleicht giebt es gele-
genheit zu einiger conversation.
Nach empfang dieser briefe gab sich mein herz zufrieden, das
sich etl. tage her sehr gequälet hatte, da ich des Göttl. willens
nicht konte Versicherung haben, wo ich mich hinwenden oder bleiben
solte, sahe also gleich daraus, es sei von Gott verordnet,
ich solte mich anders wohin, alß keiner gedacht, wenden
//1696// u nach Moscau gehen. Deswegen, da ich den 21. jan. 1696
obige briefe empfangen, u mein hospes war nach Dörpt ge-
reiset, fuhr ich gleich den folgenden tag den 22. nach, u ent-
dekte ihm u andern freunden daselbst mein Vornehmen
nach Moscau zu reisen, da denn so wohl mein hospes alß
Herr Prof. Dau mich allerdinges davon abreden wolten, aber
nicht konten. Herr Dau meinte, es sei kein Göttl. beruf, weil der
Vorschlag nur von einer person geschehen, u nicht von der
ganzen Gemeine doch hatte er noch seinen scherz über die worte
Pauli. Wer ein bischhofs Amt begehret, der begehret p u sagte;
Qui Episcopatum desiderat bonum opus desiderat. Qui uxorem desi-
derat bonum opus desiderat. E[nim] Uxor est Episcopatus. u
sagte; quod rem plerumque ita haberi. ja mich noch mehr abzu-
schrekken, erzehlte er von Kuhlmann der in Moscau ver-
brandt u von Uns. Predigern selbst sei angeklaget worden.
Ein ander neml. Herr Not. Eberhard hielt mich wegen mein propos
vor kleinmütig u Unglaubig, alß der ich nicht glauben wolte
daß ich hier im lande könte wohl versorget werden u gedachte
nach Mosc. zu gehen, ich thäte unrecht auch an meinen Kindern,