Vom Rath.
Demnach verschiedentl. bürger u mitglieder der hiesigen deutschen Ge-
meine aus einer Christl. Intention resolviret, einen 3tn Prediger
bei ged. Gemeine aus eigenen mitteln zu unterhalten, u diesfals
in sonderheit ihr absehen auf den Herrn J. S. Scharschmid gerichtet, von
deßen gehaltenen Predigten hieselbst, was daraus für nuzzen u
weitere hofnung zu Christl. erbauung vor ein u andern geschöpfet
worden, Sie dann von Uns ein beglaubtes Testimonium verlanget,
Also haben wir der warheit zu steur uns nicht entbrechen können,
daß wir wohlged. Herrn Scharschmids gehaltene Predigten mit sonderbahren
Vergnügen angehöret, dahero von demselben mit warheit judiciren,
daß aus deßen Predigten gute erbauung im Christenthum zuhoffen,
also derselbe gar wohl meritire bei der deutschen Gemeine zum 3ten
Prediger angenommen zu werden. Urkundlich unter Unserer
Nahmen eigenhändigen unterschrift. Narva den 12 Apr. 1698.
Von Obristen u Officirern.
Demnach ein gutes theil hiesiger bürger u mitglieder der deutschen
Gemeine sich freiweillig dahin erklähret, daß sie den bishero vorge-
schütteten mangel zu unterhaltung eines 3ten Predigers bei der deutschen
Kirchen behörigen mittel de proprio ersezzen wollen, mit dem bedinge,
wenn zu solchem Amte der Herr J. S Scharschmid, von dem Sie eine be-
sondere hofnung nüzlicher Erbauung im Christenthum geschöpfet, für
andern darzu bestellet werden solte, bei welcher meinung Sie auch
(ohngeachtet das königl. Consistorium in dero bedenken Ihnen andern 2.
personen vorgeschlagen) beständig verharren, u zu keines andern
unterhalt etwas beizutragen sich deutlich erklähret; Also haben
wir endes genante, alß mitglieder der Gemeine die Sache
dergestalt bei Uns in Consideration kommen laßen, daß, in ansehen
der allerseits erkanten Nothwendigkeit eines zubestellenden
3ten Predigers, u zu beforderung dieses guten werks, das sonsten