meinem hospite Herr D Bl. (welcher nebst gehorsamem Gruß sich samt der Sache Ew.
Hochw. herzl. anbefehlen läßt) u habe unter andern gedacht auf Herrn Dörper in Curland
it. Herrn Zeisius bei Stolpa, mit welchem mich lieber wolte laßen an den Pflug span-
nen, alß mit iemand anders, deßen person ich nie gesehen, noch deßen sprache
erkant. Die Sache ist von großer wichtigkeit, u hat daher wohl etwas zu sagen,
zu deliberiren u zu schreiben, deswegen Ew Hochw. um der Ehre Uns. Gottes gebeten sein,
es etwas mit dem Fr - - - zu überlegen u iemand aufs schleunigste hieselbst in
Vorschlag zubringen, deßen schultern zu hiesigen werk gewachsen sind. Es sol
iemand deswegen nach Hamburg an N. geschrieben haben. Nescio a. an is
γνησίως τὰ περὶ ἡμῶν μεριμνᾷ. Der Herr gebe s. segen darzu aus der höhe Amen !
Da nun Herr Schrader solch ein ende genommen, dachte man erst daran, wes
er sich in der Schrift u auch sonst mündlich hatte vermeßen u verneh-
men laßen. Herr D Kellermann sein Schwager sagte (den 15 Maj) wie er
darauf dringe, daß man ihm diesen Sommer ein neu hauß schaffe, denn
er nicht länger könte noch wolte in dem alten wohnen. Ein ander sagte,
Schrader hätte geschworen ehe sein leben zulaßen, alß mich zum Collegen anzu-
nehmen. U. da dargegen geredt, er habe mich ja iederzeit vor seinen
Freund gehalten u dahero fast alle Sontage bei sich am tische gehabt, habe
er geantwortet, er hette mich an seinem tisch gehalten, alß Christus den Judam,
der 4. jahr sein brodt gegeßen. etc Wie ich nun von Müllers Eisen-
werken war zurükkommen u merkte, daß die Gemeine mich nun
mit ernst wolten zu ihren Pastor machen, hätte ich gern eher wollen
weichen alß vor ihren augen stehen. Dahero mirs sehr lieb war, daß
ich den andern tag meiner rükkunft neml. den 30 Jun. von dem jungen D.
Blumentrost ersuchet wurde etwa ein tag oder was mit auf sein landgut
zugehen. Aber da ich bald wieder kahm u den 2. Jul. früh in die Kirche
ging, u der Schulmeister schlecht gnug eine Postilla herlas, wurde ich
von den Herrn Elterl. u Vorstehern gebeten, so es sein könte, nachmittag zu
predigen, welches denn auch gethan. U. da ich den mittwochen darauf
alß den 5. Jul. abermahl geprediget, war ich abermahl froh, da mich
gleich nach der Predigt der Dän. Envoye u der Brandenb. Residente
mit ihnen nach Jerusalem , 8. meil von hier, zu gehen ansprachen.
Woselbst wir das Grab Christi u die kostbaren Priester Kleider zwar be-
sahen, aber die wohnung der Kranken u die betstellen, so alle
doppelt u sehr bequehm gemacht, war nüzlicher zu sehen, obgleich
andre en passent drüber weg sahen. Es war daselbst ein